Weihnachten in Russland
Weihnachten in Russland
Foto: Uliana Pinto / pixabay.com

Bis zur Oktoberrevolution 1917 war in Russland der julianische Kalender gültig, und danach wurde die gregorianische Zeitrechnung eingeführt. Doch die russisch-orthodoxe Kirche blieb beim julianischen Kalender, der 13 Tage nach dem gregorianischen Kalender zählt. Dies ist auch der Grund, warum die russisch-orthodoxen Christen erst am 7. Jänner Weihnachten feiern. Es ist dies das Fest der Erscheinung des Herrn. Der 7. Jänner ist auch ein offizieller Feiertag in Russland.

BRÄUCHE UND TRADITIONEN

Die Fastenzeit
In Russland beginnt 40 Tage vor Weihnachten für die orthodoxen Christen die Fastenzeit, die vom 28. November 2014 bis zum Aufgang des ersten Sterns am 6. Januar 2015 dauert. Diese Fastenzeit wird auch Philippus-Fasten genannt. Am 27. November (am 14. November nach der alten Zeitrechnung) feiert die Russisch-Orthodoxe Kirche den Gedenktag des Apostels Philippus.
Gegessen werden während des Weihnachtsfastens vor allem wärmende Suppen, verschiedene Breie mit Pilzen oder Trockenfrüchten oder in Pflanzenöl gegartes Gemüse.
Auf Fleisch und Milchprodukte und Eier soll man während der Fastenzeit verzichten. Auch Alkohol ist nur in geringen Maßen erlaubt. Essen darf man Nüsse, Trockenfrüchte und Honig. Montags, mittwochs und freitags darf man erst nach der Abendmesse essen, wobei auf Fisch verzichtet werden soll. An Samstagen und Sonntagen darf man Fisch essen und ein Glas Wein zu sich nehmen.
Vom 2. bis zum 6. Januar sollen jedoch überhaupt keine Fischgerichte gegessen werden.
Das Fasten schließt auch eine geistige und seelische Reinigung – mit sich und anderen ins Reine kommen – mit ein.
Da die meisten Russen sich an Silvester gegenseitig beschenken, gibt es an Weihnachten in Russland normalerweise keine Bescherung. Am ersten Weihnachtstag, dem 7. Januar, gehen die Menschen zur Frühmesse wieder in die Kirche und feiern danach weiter im Familienkreis.

Fastenspeisen
Schtschi - russische Kohlsuppe
Schtschi wird sehr gerne in der Fastenzeit gegessen, wobei man Kohl, aber auch Sauerkraut dafür verwenden kann
Buchweizenbrei: Beim Fasten den Brei mit Wasser und ohne Eier kochen.

Ein typisch rusisches Weihnachtsgericht ist Kutja
 

Den Heiligen Abend am 6. Januar nennt man in Russland Sochelnik oder Koljadki. Um null Uhr am 7. Januar endet für gläubige Menschen in Russland die strenge 40-tägige Fastenzeit. Das wichtigste Ereignis des Abends vor Weihnachten ist ein stundenlanger Gottesdienst mit vielen Liedern und stimmungsvollen Lichter-Prozessionen. Die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau ist das Haupt-Gotteshaus der Russisch-Orthodoxen Kirche.
Heute wird der wichtigste russisch-orthodoxe Weihnachtsgottesdienst, am dem auch russische Politiker teilnehmen, im Fernsehen übertragen. Der Patriarch von Moskau hält die Messe und wünscht den Gläubigen frohe Weihnachten.

Ðîæäåñòâîì! Frohe Weihnachten!

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