Wissenswertes
Dieser Reim hat was auf sich, denn so ein Krapfen mit ca. 60 g hat immerhin 240 Kalorien! Sinnvollerweise hat es anno dazumal diese köstlichen Kalorienspender nur zu besonderen Anlässen wie z. B. zu Ostern, zur Sonnenwende und an den Faschingstagen gegeben. Doch das Wohlgefühl, das man beim Hineinbeißen verspürt, lässt einem alles vergessen. Ein guter Krapfen soll nach dem Hineinbeißen wieder aufgehen, das ist ein Qualitätsmerkmal für einen guten Krapfenteig. Der österreichische Lebensmittelkodex besagt, dass Krapfen aus feinem Germteig (Hefeteig) hergestellt werden müssen. Das heißt, dass mindestens sechs Eidotter pro Kilo Mehl verarbeitet werden müssen, denn je mehr Eidotter, desto besser die Qualität des Germteiges. Der Faschingskrapfen ist ein in heißem, frischen Fett heraus gebackener Teigling, gefüllt mit Marillenmarmelade, deren Anteil bei über 15 % gemessen auf das Gewicht des Krapfens liegen muss. Und wehe, es ist zuwenig Marillenmarmelade drinnen! Gute Marillenmarmelade, wohlgemerkt!
Cäcilia Krapf, auch Frau Cilly genannt, war Zuckerbäckerin zu Wien und betrieb ein Geschäft in der Naglergasse im ersten Bezirk. Frau Cilly ist durch ihre in Schmalz heraus gebackenen Mehlspeisen, die in Wien Cilly-Kugeln genannt wurden, sehr bekannt geworden. Zur Faschingszeit soll sie ihre Kugeln mit eingekochten Früchten gefüllt haben, die alsbald in ganz Wien berühmt und nach ihrer Erfinderin Krapfen benannt wurden. Doch sicher ist, dass bereits im zweiten vorchristlichen Jahrhundert die Römer ein krapfenähnliches Gebäck, namens "Gobuli" buken. Es waren kleine Teigkugeln, die im heißen Fett heraus gebacken, mit Honig übergossen und mit Mohn bestreut wurden. Im Mittelalter wurde in Klöstern ein Schmalzgebäck namens "craplum" zubereitet. Althochdeutsch "krapho", mittelhochdeutsch "krapfe" bezeichnet etwas Gekrümmtes, Rundgebogenes. Dieses Gebäck war als kräftiges, nahrhaftes Festtagsgebäck vor der Fastenzeit gedacht.
Der Krapfen heißt aber auch Berliner, aber nicht in Berlin, denn dort heißt er Berliner Pfannkuchen. Kraeppel heißt er in Hessen und die Schwaben sagen Kuechli, aber, ob mit oder ohne Füllung, gemeint ist immer ein im heißen Fett heraus gebackenes Gebäck. Heute findet man viele Varianten der runden Köstlichkeiten - gefüllt mit Himbeergelee, Marillen- oder Zwetschkenmarmelade, Nougat- oder Vanillecreme oder auch Schlagobers.
Natürlich gibt es andere Krapfen auch - süß oder pikant - aber heute sprechen wir nur von Schmalzgebäck.
Die Faschingskrapfen werden aus einem feinen, eher weichen Germteig hergestellt. Dabei ist folgendes zu beachten. Lesen Sie mehr unter Faschingskrapfen